In unserem Leben begegnen wir vielen Menschen und die Begegnungen sind zudem so bunt und vielfältig wie die Menschen, denen wir begegnen:
Manche bleiben sehr lange Teil unseres Lebens. Manche sind wirklich nur eine kurze Begegnung.
Einige nennen wir Familie, andere Freunde, wieder andere Bekannte und sicherlich gibt es noch weitere Namen.
Begegnungen schenken uns Freude und andere Emotionen, bunte Erfahrungen, tiefe Verbindungen, gemeinsame Erlebnisse, gemeinsame Zeit und bei jeder Begegnung immer auch einen Teil von sich selbst.
Menschen, die uns begegnen, verändern sich – ebenso wie wir selbst und auch das Leben an sich.

Welche Begegnungen haben Dein Leben geprägt und nachhatig verändert?
Wessen Leben durftest Du prägen und verändern?
Wer sind aktuell die wichtigsten Menschen in Deinem Leben? Was bedeuten Sie Dir und für Dein Leben?
Wer war mal wichtig in Deinem Leben und ist es aktuell nicht mehr? Was hat diese Verbindung verändert? Was darf hier möglicherweise noch geklärt werden?
Wem in Deinem Leben kannst Du noch etwas verzeihen oder vergeben?
Bei wem darfst Du Dich noch für etwas entschuldigen und um Verzeihung bitten?
Wer ist Dir wichtig und hat es zu lange nicht mehr von Dir gehört oder gezeigt bekommen?
Und wie begenest Du Dir selbst?

Hans Heß hat dies in seiner Kurzgeschichte „Zug des Lebens“ ( Quelle: Buch „Erzählbar II“) so treffend geschrieben:
„Das Leben ist wie eine Reise in einem Zug: Man steigt oft ein und aus, es gibt Unfälle und bei manchen Aufenthalten unagenehme Überraschungen- und tiefe Traurigkeit bei anderen.
Wenn wir geboren werden und in den Zug einsteigen, treffen wir Menschen von denen wir glauben, dass sie uns während der ganzen Reise begleiten werden: unsere Eltern. Leider ist die Wahrheit eine andere. Sie steigen bei einer Station aus und lassen uns ohne ihre Liebe und Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft zurück.
Allerdings steigen andere Personen, die für uns sehr wichtig werden, in den Zug ein. Es sind unsere Geschwister, unsere Freunde und diese wunderbaren Menschen, die wir lieben.
Manche dieser Personen, die einsteigen, betrachten die Reise als kleinen Spaziergang. Andere finden nur Traurigkeit auf Ihrer Reise. Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen, die es brauchen.
Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende Sehnsucht….Manche steigen ein und aus, und wir haben sie kaum bemerkt.
Es erstaunt uns, dass manche Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Waggon setzen und uns die Reise in diesem Abschnitt allein machen lassen. Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühe auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Waggon durchzukämpfen. Leider können wir uns manchmal nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist.
Macht nichts, so ist die Reise voll von Herausforderungen, Träumen, Fantasien, Hoffnungen und Abschieden….auch ohne Rückkehr. Also, machen wir die Reise auf die bestmögliche Weise. Versuchen wir, mit unseren Mitreisenden gut auszukommen und suchen das Beste in jedem von ihnen. Erinnern wir uns daran, dass in jedem Abschnitt der Strecke einer der Gefährten schwanken kann und möglicherweise unser Verständnis braucht. Auch wir werden öfter schwanken und es wird jemanden brauchen, der uns versteht.
Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden aussteigen werden, nicht einmal der, der gleich neben uns sitzt.
Ich glaube, ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige…..Ja, das glaube ich! Die Trennung von einigen Freunden, die ich während der Reise traf, wird schmerzhaft sein. Meine Liebsten allein zu lassen, wird sehr traurig sein. Aber ich habe die Hoffnung, dass irgendwann der Zentralbahnhof kommt, und ich habe das Gefühl sie ankommen zu sehen, mit Gepäck, das sie beim Einsteigen noch nicht hatten. Was mich glücklich machen wird, ist der Gedanke, das ich mitgeholfen habe, ihr Gepäck zu vermehren und wertvoller zu machen.
Meine Freunde, schauen wir darauf, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt hat. Versuchen wir, dass wir beim Aussteigen einen Sitz zurücklassen, der Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterläßt.
Denen, die Teil meines Zuges sind, wünsche ich eine gute Reise!“

Wie ist Eure Reise so und wie die Begegnungen auf Eurer Reise?

Für mich sind Begegnungen etwas Kostbares geworden und ich bin dankbar für JEDE!
Denn jede Begegnung schenkt oder lehrt mich etwas – und macht mich damit zu der, die ich heute bin!
Ich danke allen, die durch eine oder mehrere Begegnungen mein Leben reicher und wertvoller gemacht haben – mir etwas geschenkt haben oder auch etwas gelehrt haben.
Schön, dass wir uns begegnet sind und Ihr Teil meiner Reise ward, seid oder sein werdet!